Mailand – Insgesamt 70 Bewohner aus dem Gazastreifen – Kinder, die dringend medizinische Versorgung brauchen, sowie enge Angehörige – hat ein Regierungsflieger von Eilat am Roten Meer (Israel) nach Mailand geflogen, wo sie am späten Mittwochabend landeten. Unter ihnen Adam (11) aus Khan Younis. Er hat bei einem Luftangriff am 23. Mai alle neun Geschwister und seinen Vater verloren.
Italiens Regierung unter Giorgia Meloni (48) steht für eine konsequente Migrationspolitik. Aber nicht für Gleichgültigkeit für das Leid von Kindern, die keinerlei Schuld an dem von der Terrororganisation Hamas angezettelten Krieg gegen Israel trifft.
Adams Vater und Geschwister starben
Adam, dessen Geschichte viele Italiener in den vergangenen Tagen berührt hatte, bekam von Außenminister Antonio Tajani (71, „Forza Italia“) einen Fußball geschenkt. Er versuchte ein Lächeln, ehe er ins Krankenhaus gebracht wurde. Sein Vater, Kinderarzt Hamdi, seine Schwestern Eve (9), Yahya (12) und seine Brüder Sidar (7 Monate), Luqman (2), Sadeen (3), Rifan (5), Raslan (7), Jubran (8) und Rakan (10) sind alle tot.
Adams Mutter, die Kinderärztin Alaa al-Najjar (36), arbeitete an diesem 23. Mai in der Klinik, als gegen 14 Uhr die Nachricht von einer schweren Explosion in ihrer Nachbarschaft die Runde machte. Sofort sei sie losgerannt, um nach ihrer Familie zu sehen. Ihre Schilderung in italienischen Medien: „Als ich ankam, sah ich mein Haus am Boden liegen und meine Kinder getötet, verkohlt, bis zur Unkenntlichkeit“. Und weiter: „Ich musste Adam sagen, dass nur noch wir beide übrig sind“.
Adam will schnell Italienisch lernen
Adam habe seiner Mutter versprochen, jetzt schnell Italienisch zu lernen, um eine Schule besuchen zu können, erzählte sie italienischen Reportern.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) will im Tagesverlauf über eine Resolution abstimmen, die einen sofortigen, bedingungslosen und dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg fordert, der durch den Terror-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde. Die Islamisten halten bis heute entführte Zivilisten in Geiselhaft, darunter acht Deutsche. Eine Mehrheit für den Antrag gilt als wahrscheinlich, die Resolution ist allerdings nicht bindend.